Tinte, Laser, Gel oder Nadel: Diese unterschiedlichen Druckerarten gibt es, und dafür sind sie geeignet

Tinte oder Toner, dass ist hier die Frage! Diese zwei Techniken beherrschen den Drucker-Markt und haben beide ihre Vor- und Nachteile. Mit Gel- und Nadeldruckern existieren noch zwei Alternativen, von denen sich eine noch nicht durchsetzen konnte und die andere für bestimmte Bereiche unverzichtbar ist.

Tintenstrahldrucker

Tintenstrahldrucker arbeiten mit Kartuschen, in denen sich flüssige Tinte befindet. Diese pressen sie durch eine Düse auf das Papier, wo sie trocknet. Es handelt sich um Allround-Drucker, die ideal für kleinere Druckmengen sind und sowohl bei Texten als auch bei Fotos eine gute Bildqualität liefern. Zusätzlich bedrucken sie nicht nur Papier, sondern auch beispielsweise CDs und DVDs, die aber über eine spezielle Oberfläche verfügen müssen. Ihre Technik ist einfach gehalten und erfordert weniger Wartungsarbeiten. Im Vergleich zu Laserdruckern sind die Tintenstrahlgeräte kleiner und leichter.

Tintenstrahldrucker arbeiten langsam bis durchschnittlich schnell. Die von den Herstellern angegeben Druckseiten pro Minute erreicht man nur unter Laborbedingungen und höchst selten in der Realität. Der Papiereinzug bietet in der Regel Platz für 50 bis maximal 150 Blatt, und statt eines richtigen Ausgabefaches sind meist nur Plastik-Erweiterungen vorhanden, die keine großen Papiermengen halten können.

Bei der Tinte für Drucker handelt es sich um eine der teuersten, wenn nicht sogar die teuerste Flüssigkeit der Welt. Sie kostet deutlich mehr als die gleiche Menge Rohöl oder eines teuren Parfüms. Trotzdem sind die Tintenstrahler vor allem für Gelegenheitsdrucker nicht zwangsläufig teurer als ein Drucker mit Toner.

Tintenstrahldrucker erreichen schon auf einfachem Papier eine ausreichende Druckqualität, wobei gilt, dass pigmentbasierte Tinte grundsätzlich besser als farbstoffbasierte ist. In einfachen Tintenstrahldrucker-Modellen befindet sich oft eine Kartusche für drei Farben – Cyan, Magenta und Gelb, Schwarz ist meistens extra. Dies ist nicht ideal, da man die komplette Kartusche austauschen muss, wenn nur eine der Farben leer ist. Besser sind Drucker, bei denen sich jede Farbe einzeln austauschen lässt.

Laser- und LED-Drucker

Sogenannte Laser- und LED-Drucker arbeiten mit Toner. Sie projizieren das Bild auf eine rotierende Trommel, die den Toner anzieht und ihn mit einem schnellen Brennprozess auf das Papier überträgt. Obwohl inzwischen bezahlbare Modelle verfügbar und die Druckkosten vor allem bei großen Mengen günstiger als bei Tintenstrahldruckern sind, lohnt sich die Anschaffung nicht automatisch.

Einfarbige Laserdrucker mit schwarzem Toner kosten im Handel ähnlich viel wie Farb-Tintenstrahldrucker. Vor allem Vieldrucker, die überwiegend Texte drucken und keine Farbe benötigen, können hier Geld sparen. Mit farbigem Toner steigt der Preis für den Drucker und der Wartungsaufwand für vier Bildrollen und vier Toner-Kartuschen nimmt erheblich zu. Für gelegentliche Farbdrucke lohnt sich unter Umständen die Anschaffung eines zusätzlichen Tintenstrahldruckers als Zweitgerät.

Beim privaten Gebrauch von Laserdruckern ist zudem die Feinstaub-Belastung zu beachten. Für Büros gibt es genaue Vorschriften zum Aufbau und Nutzung der Drucker. Grund: Damit von ihnen keine gesundheitliche Beeinträchtigung der Nutzer ausgeht. Gute Lüftung, ein extra Druckerzimmer oder spezielle Feinstaubfilter für den Drucker sind mögliche Lösungen.

Laser- und LED-Drucker sind perfekt für Texte und schaffen auch einfache Grafiken, liefern aber nur eine mittelmäßige Fotoqualität. Die Geräte sind größer und schwerer als Tintenstrahlmodelle, arbeiten dafür aber auch schneller und bieten in der Regel einen größeren Papiereinzug sowie ein richtiges Ausgabefach. Hitzeempfindliches Material lässt sich nicht mit Toner bedrucken – aber dafür jedes andere Papier, das den Hinweis „für Laserdrucker geeignet“ trägt. Da der Toner im Gegensatz zur Tinte sofort trocken ist, verwischt der Ausdruck etwa beim beidseitigen Drucken nicht. Auch wellt sich das Papier nicht durch die Feuchtigkeit – was bei großen Tintenmengen durchaus passieren kann.

Gel-Drucker

Die Gel-Drucker sind eine Entwicklung der Firma Ricoh, die sie als Alternative zum Laserdrucker im Büro gedacht hat. Statt Tinte oder Toner kommen feste Blöcke aus in Gel gebundener Tinte zum Einsatz. Der Drucker schmilzt diese und drückt die Flüssigkeit mit einem Druck von einem Megapascal (1 MPa) durch seinen im Vergleich zu Tintenstrahl- und Lasermodellen deutlich größeren Druckkopf.

Die Gel-Drucker sind der Versuch, die Vorteile von Tintenstrahl- und Laserdruckern zu vereinigen. Aber ganz ohne Nachteile ist auch diese Technik nicht: So arbeiten die Drucker vergleichsweise langsamer als Geräte mit Toner, und bei Fotos bleibt Tinte die beste Lösung. Da Ricoh bisher der einzige Anbieter von Gel-Druckern ist, sind die Patronen, bzw. Kartuschen noch vergleichsweise teuer.

Nadeldrucker

Die lauten und langsamen Nadeldrucker sind fast komplett ausgestorben. Aber vor allem in Arztpraxen und an anderen Orten, an denen Durchschläge bedruckt werden, sind sie noch nicht weg zu denken. Ein Ersatz, der mehrere Seiten gleichzeitig bedruckt, ist nicht in Sicht.