Europäischer Erfinderpreis: „Vater des 3D-Drucks“ nominiert


Armprothesen, High Heels, Früchte und sogar ein ganzes Wohnhaus – dem 3D-Druck sind mittlerweile kaum Grenzen gesetzt. Doch fast niemand weiß, wem wir diese Erfindung zu verdanken haben. Der 75-jährige Ingenieur Chuck Hull erhielt nun für seine Leistung eine Nominierung für den Europäischen Erfinderpreis 2014.

Der Start: Eine kleine braune Schüssel

Alles begann im Jahr 1980. Der US-Amerikaner Charles W. Hull, auch Chuck genannt, tüftelte an seinem Herzensprojekt: dem 3D-Druck. Seinen Arbeitgeber, die Ultraviolet Products, konnte er von dem Projekt nicht überzeugen – trotzdem durfte er in seiner Freizeit eines der kleinen Labore nutzen. 1983 war es dann soweit: Ein dunkelbraunes Plastikschälchen wurde gedruckt und der Weg zum Erfolg wurde damit geebnet. Hull nannte seine neuartige Technik zunächst Stereolithografie und von einem einfachen Tischgerät und dem ersten Patent, kam es 1986 zur eigenen Firmengründung in Vancouver – die Firma „3D Systems“ war geboren.

Die Firma erhielt unmittelbar gute Resonanz aus der Automobilindustrie und der Medizintechnik und ist bis heute Weltmarktführer beim 3D-Druck. Mittlerweile gibt es Firmenzweige auch in Deutschland, Europa und Asien. Darüber hinaus bietet die Firma – angepasst an die verschiedenen Anforderungen – sieben verschiedenen Drucker-Typen auf dem Markt an.

Gekommen um zu bleiben

Hull ist nach wie vor begeistert von „seiner“ Technologie. Der Wissenschaftler denkt nicht ans Aufhören. Diverse Auszeichnungen, wie zum Beispiel die Ehrendoktorwürde der Britischen Loughborough University oder die jetzige Nominierung für den Europäischen Erfinderpreis, geben ihm dabei recht. Und solange er noch an weiteren 3D-Projekten tüfteln kann, muss Chucks andere Leidenschaft, die Motorfliegerei, noch ein wenig warten.

Übrigens: Wenn ihr den Erfinder des 3D-Drucks unterstützen möchtet, könnt ihr auf der Webseite des Europäischen Patentamtes noch für ihn abstimmen. In diesem Video wird Chuck Hull vorgestellt: